Bild: Lichtbild Austria / pixelio.de
Wenn Nicht-Vegetarier mitleidig auf unsere Teller gucken erblicken sie viele seltsame Dinge: Tofu- und Milchschnitzel, Seitanbratlinge und Würstchen mit so stimmungsvollen Zusatzbezeichnungen von „wie Fleisch“ bis „fleischfrei“. Vegetarische Fleischalternativen gibt es noch und nöcher. Aber mal ganz ehrlich…warum fleischfreier Leberkäs, Tofu-Rostbratwürstchen und Seitan-Burger antun, wenns doch auch die „Echten“ gibt? Wenn man Vegetarier ist, schmeckt einem doch sowieso kein Fleisch, wieso imitiert man dieses Teufelszeug also krampfhaft?
Ganz einfach: Weil’s schmeckt. Spätestens jetzt werden die Augen größer, ist es doch ungeschriebenes Gesetz, dass Vegetarier den Geschmack von Fleisch verachten.
Sorry liebe Mitmenschen, das ist leider nicht immer so. Auch bei Vegetariern gibt es unterschiedliche Motive, warum sie auf Fleisch verzichten. Der Großteil verzichtet aus moralischen und ethischen Gründen auf Fleisch. Eine Studie der Uni Jena unter 4000 Vegetariern hat gezeigt, das sage und schreibe 62% aller befragten Vegetarier aus moralischen Gründen fleischfrei leben. Lediglich 11% verzichten, weil sie den Geschmack von Fleisch ablehnen.
Eigentlich ist es ganz einfach: Auch vegetarische Geschmacksnerven haben sich über Jahre und Jahrzehnte an Fleisch gewöhnt. Und einige von uns würden es – rein geschmacklich gesehen – auch gerne weiter essen…nur die Tatsache, dass für lecker Steak und Schnitzel diverse Rinder und Schweine sterben müssen und in der Wurst viel weiteres (undefinierbares) Getier steckt reicht, um uns ordentlich den Appetit zu verderben. Logische Konsequenz: es muss Ersatz her – je echter, desto besser! Inzwischen mangelt es ja Gott sei Dank nicht mehr an Produkten. In jeden halbwegs gut sortierten Supermarkt finden sich vegetarische Alternativen zu Wurst und Fleisch. Wer mehr Auswahl möchte, geht in den Biosupermarkt oder bestellt online (zum Beispiel bei www.alles-vegetarisch.de).
Gerade Neu-Vegetariern fehlt es Anfangs an Ideen, wie und womit sie Fleisch auf dem Speiseplan ersetzen können. Auch die Zubereitung von Tofu und Seitan will gelernt sein – und wozu isst man das Zeug dann eigentlich? Ein vegetarisches „Steak“ oder eine Tofuwurst kann man direkt einordnen und man weiß ohne nachzufragen, wie sie zubereitet werden muss. Das erleichtert vielen die Umstellung ungemein und verhindert, dass allzu schnell das Handtuch geworfen wird.
Am Anfang hilft nur: probieren, probieren und noch mal probieren. Denn wo Licht, da auch Schatten: Manche vegetarischen Fleischalternativen schmecken einfach nur zum davon laufen. Einige Hersteller haben es aber geschafft, wirklich nah an die Konsistenz und den Geschmack von Fleisch heran zu kommen, so dass auch manche Nicht-Vegetarier kaum einen Unterschied merken werden. Wer erst einmal auf Bewährtes zurück greifen möchte, bekommt zum Abschluss meine Top 5 der vegetarischen Fleischalternativen – getestet, und für lecker befunden! (Und nein, ich werde von keinem der Hersteller bezahlt :))
1: Heirler „Feine Lyoner“ (vegan, gibts in fast jedem Bioladen, auch als (nicht vegane) Mortadella)
2: Aldi Tofuschnitzel
3: Wheaty Frankenberger (vegan, in der Pfanne genial, auf dem Grill eher nicht so doll. Wheaty Produkte sind generell immer sehr zu empfehlen!)
4: Valess Schnitzel (fast schon beängstigend, wie sehr das nach Hühnchen schmeckt! Gibts auch ohne Panade für den Grill)
5: Aldi Veggieburger (Einfach nur: nom nom!)
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